Donnerschlagkopfschmerz – starke, plötzliche Schmerzen im Kopf
Als Donnerschlagkopfschmerz (auch Vernichtungskopfschmerz genannt) bezeichnen Ärzte eine seltene Art von Kopfschmerzen, die besonders heftig und plötzlich einsetzt. Er ist als medizinischer Notfall einzustufen. Erfahre hier mehr zu den Symptomen, Ursachen und der Dauer eines Donnerschlagkopfschmerzes.
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Was ist ein Donnerschlagkopfschmerz (Vernichtungskopfschmerz)?
Donnerschlagkopfschmerzen gelten als äußerst starke Schmerzen, die schlagartig eintreten. Diese Kopfschmerzart ist als Symptom verschiedener Krankheiten einzustufen. Betroffene beschreiben den Schmerz als vernichtend (deshalb auch als Vernichtungskopfschmerzen bekannt), der seine maximale Intensität bereits innerhalb einer Minute erreicht.1
Weitere Symptome, die möglicherweise einen Donnerschlagkopfschmerz begleiten:2
- Übelkeit
- Erbrechen
- Krümmen vor Schmerzen
- Nackensteifheit
- schlechter Allgemeinzustand
- Probleme, sich auf den Beinen zu halten
- Lähmungserscheinungen
- Sprachstörungen
- Krampfanfälle
Die Dauer der Vernichtungskopfschmerzen variiert zwischen wenigen Minuten, Stunden bis hin zu zehn Tagen.1 Interessant: Häufig sind Betroffene von Donnerschlagkopfschmerzen auch Migräne-Patienten.3
Mehr als nur Kopfschmerzen
Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Migräne.4 Dabei kommt es häufig nicht nur zu Kopfschmerzen, sondern auch zu Aura-Symptomen wie Seh- oder Sprachstörungen. Wir klären dich hier über Wissenswertes zum Thema auf.
Ursachen eines Donnerschlagkopfschmerzes
Grundsätzlich zählt der Vernichtungskopfschmerz zu den seltener vorkommenden Kopfschmerzarten. Allerdings geht er häufig mit lebensbedrohlichen Krankheiten einher, die als medizinischer Notfall gelten.5
Zu den möglichen Erkrankungen und somit Ursachen von Donnerschlagkopfschmerzen zählen:5
- akute Hirnblutungen (insbesondere bei einer Subarachnoidalblutung, der Blutung im Spalt zwischen den beiden Hirnhäuten, durch das Reißen eines Blutgefäßes (Aneurysma) im Kopf)
- ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt)
- Sinusvenenthrombose (Blutgerinnsel in einer der großen, venösen Blutgefäße im Hirn)
- hypertensive Krise (plötzlicher, starker Blutdruckanstieg)
- hypertensiver Notfall (schwerer Bluthochdruck mit Organschädigungen)
- Meningoenzephalitis (Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute)
- Karotisdissektion (Riss der Innenwand der Hals- oder Kopfschlagader)
- Glaukom (auch bekannt als Grüner Star)
Denkbar ist auch, dass ein Donnerschlagkopfschmerz im Rahmen eines akuten und erstmalig vorkommenden Cluster-Kopfschmerzes oder einer Migräne auftritt.
Circa 0,05 Prozent der Betroffenen leiden unter dem sogenannten primären Donnerschlagkopfschmerz. Dieser gilt als ungefährlich und in der Regel liegt ihm keine lebensbedrohliche Ursache zugrunde – er ist jedoch nicht weniger schmerzhaft.5
Donnerschlagkopfschmerz: Arztbesuch, Diagnose & Co.
Donnerschlagkopfschmerzen gelten als medizinischer Notfall und sollten demnach sofort ärztlich abgeklärt werden. Solange die Ursache hinter den Vernichtungskopfschmerzen nicht feststeht, gehen Mediziner von einem gefährlichen, lebensbedrohlichen Verlauf aus.
Wenn der Patient ansprechbar ist, stellt ihm der Arzt zunächst einige Fragen (Anamnese). Unter anderem, ob er in der Vergangenheit bereits an derartigen Schmerzen litt. Danach zielt die Diagnose von Vernichtungskopfschmerzen auf die körperliche Untersuchung ab: Leidet der Betroffene unter Bewusstseinsveränderungen, einem steifen Nacken, Herz-Kreislauf-Störungen oder neurologischen Auffälligkeiten?
Die genaue Ursache hinter den Donnerschlagkopfschmerzen können Ärzte meist nur mittels Differentialdiagnose feststellen – also durch den Ausschluss der möglichen zugrundeliegenden Erkrankungen. Hierfür ordnen Mediziner in der Regel bildgebende Verfahren des Schädels an, wie eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT).5 Auch eine Lumbalpunktion (Liquorpunktion), die Untersuchung von Nervenwasser, kann Aufschluss über eine Krankheit geben. Konnte der Facharzt im Rahmen der Diagnose keine Erkrankung feststellen, ist von einem primären Donnerschlagkopfschmerz auszugehen.
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Donnerschlagkopfschmerz: Behandlung und Vorbeugung
Donnerschlagkopfschmerzen gelten als selbstlimitierend – der Schmerz lässt in der Regel selbstständig nach.5 Die Behandlung zielt demnach darauf ab, die auslösende Erkrankung zu therapieren. Trifft der Patient in der Notaufnahme ein, erhält er zunächst einmal Schmerzmittel. Die weiteren Schritte der Therapie unterscheiden sich dann abhängig von der Ursache. Stellen Ärzte beispielsweise eine Hirnblutung fest, muss der Betroffene in den meisten Fällen operiert werden.
Um einen Donnerschlagkopfschmerz zu verhindern, solltest du grundsätzlich den auslösenden Ursachen vorbeugen. Ein gesunder Lebensstil ist dabei ein erster wichtiger Schritt: Achte auf ausreichend Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, verzichte auf Alkohol und Nikotin. So beugst du beispielsweise Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, bei denen ein Donnerschlagkopfschmerz als Symptom auftreten kann. Zusätzlich sollten sich Migräne-Patienten stets an den individuellen Plan der Behandlung halten und auf die Maßnahmen zur Prophylaxe setzen.
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Quellen
1 Springer Medizin Verlag GmbH: Andere primäre Kopfschmerzerkrankungen. Abgerufen unter: https://www.springermedizin.de/emedpedia/klinische-neurologie/andere-primaere-kopfschmerzerkrankungen?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-44768-0_82 (letzter Aufruf am 04.11.2024).
2 Riedl, Bernhard/Peter, Wolfgang: Basiswissen Allgemeinmedizin. Heidelberg: Springer-Verlag GmbH 2017. S. 96.
3 Göbel, Hartmut/Sabatowski, Rainer: Weiterbildung Schmerzmedizin: CME-Beiträge aus: Der Schmerz. Heidelberg: Springer-Verlag GmbH 2013. S. 47.
4 Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.: Migräne. Abgerufen unter: https://www.dmkg.de/patienten/antworten-auf-die-wichtigsten-fragen-rund-um-den-kopfschmerz-onlinebroschuere/online_broschuere_migraene (letzter Aufruf am 04.11.2024).
5 Riedl, Bernhard/Peter, Wolfgang: Basiswissen Allgemeinmedizin. Heidelberg: Springer-Verlag GmbH 2017. S. 95-96.