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Eine Reha oder Kur bei Migräne

Bestandteil der Behandlung von Migräne kann eine Kur oder Reha sein. Dabei werden verschiedene Therapiemaßnahmen ausprobiert, kombiniert und aufeinander abgestimmt, optimalerweise mit Folgemaßnahmen nach dem stationären Aufenthalt. 

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Auf dem Bildschirm eines Tablet-PCs ist das Wort Reha zu lesen. Daneben liegen ein Stethoskop, ein Stift und eine Blisterpackung mit Tabletten.
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Der Unterschied zwischen Kur und Reha

Wenn du zur Behandlung deiner Migräne eine Kur in Betracht ziehst, solltest du dir zunächst über die Begrifflichkeiten im Klaren sein. Denn was umgangssprachlich häufig als Kur bezeichnet wird, ist tatsächlich eine Rehamaßnahme. Worin liegen also die Unterschiede? Eine Kur dient der Vorsorge und eine Rehabilitation der Behandlung beziehungsweise Nachsorge einer schweren oder chronischen Krankheit. Bei Menschen mit Migräne ist meist eine Reha angezeigt. Diese Formen zu unterscheiden, spielt vor allem deshalb eine wichtige Rolle, weil die Kostenübernahme über unterschiedliche Träger läuft: Eine Kur beantragst du bei deiner Krankenkasse, eine Rehamaßnahme entweder bei der Krankenkasse, der Rentenversicherung oder der Unfallversicherung. In allen Fällen ist eine ärztliche Bescheinigung über die Notwendigkeit der Maßnahme erforderlich. Besprich also mit deinem Arzt, wie sinnvoll eine Reha oder Kur ist, um deine Migräne zu behandeln.1

Was Kur und Reha bei Migräne beinhalten

Wenn dein Arzt bei der Behandlung deiner Migräne eine Kur oder Reha in Betracht zieht, geht es vor allem darum, verschiedene Behandlungsmaßnahmen zu kombinieren. Es ist häufig von einer multimodalen Therapie die Rede. Die muss nicht zwingend stationär stattfinden, doch die Durchführung in einem spezialisierten Zentrum ermöglicht eine sehr gute Verzahnung der unterschiedlichen Ansätze. Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen arbeiten zusammen, um den Patienten bestmöglich und auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmt zu behandeln.2 Der zwischen drei bis sechs Wochen dauernde stationäre Aufenthalt ermöglicht, neue Maßnahmen kennenzulernen und auszuprobieren. Dazu gehören neben der medizinischen Behandlung unter anderem:2,3

  • Physiotherapie
  • Kunst- und Musiktherapie
  • Biofeedback
  • Funktions- und Bewegungstherapie
  • Psychotherapie
  • Entspannungsverfahren

An jedem Tag der Rehabilitation finden mehrere therapeutische Maßnahmen statt. Die beinhalten auch Vorbereitungen von gesundheitsfördernden Aktivitäten für die Zeit nach der Reha. Das kann die Anmeldung für einen Kurs bei einem Sportverein sein oder die Kontaktaufnahme mit einer Selbsthilfeorganisation. Die Reha oder Kur bei Migräne soll helfen, den Lebensstil optimal an die Herausforderungen durch die Migräne anzupassen., 3

Wie das Behandlungskonzept konkret aussehen soll und welche Einrichtung sich dafür eignet, erarbeitest du gemeinsam mit deinem Arzt bei der Vorbereitung des Antrags.

Ein Mann in weißem Kittel und mit einem Stethoskop um den Hals im Gespräch mit einem anderen Mann.
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Reha oder Kur wegen Migräne beantragen

Der erste Schritt zur Beantragung einer Reha oder Kur zur Behandlung deiner Migräne ist ein ärztlicher Befund über die Notwendigkeit. Besprich das Thema also mit deinem Arzt, der die Gründe dann gegenüber dem jeweiligen Kostenträger darlegen muss. Den Antrag stellst du daraufhin selbst. Der Kostenträger prüft die medizinischen und persönlichen Voraussetzungen des Einzelfalls und übernimmt bei positivem Bescheid die Kosten des Therapieaufenthalts – einschließlich der Reisekosten. Für eine stationäre Kur oder Reha brauchst du keinen Urlaub zu nehmen.4,5

Es gibt unterschiedliche Kostenträger für Kuren und Rehamaßnahmen. In erster Linie sind es gesetzliche Krankenversicherungen, Rentenversicherung und Unfallversicherungen. Aber auch berufsständische Sozialversicherungen (zum Beispiel die Alterssicherung der Landwirte), das Jugendamt oder der Sozialhilfeträger können zuständig sein.4,5

Eine Reha kann erforderlich sein, wenn aufgrund einer Erkrankung eine Behinderung oder Pflegebedürftigkeit droht und die ärztliche Behandlung einschließlich Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln nicht mehr ausreicht. Der Kostenträger ist dann deine Krankenversicherung. Bist du privat versichert, kläre ab, ob Rehamaßnahmen in deiner Versicherung integriert oder über eine Zusatzversicherung extra versichert sind. Denn bei privaten Krankenversicherungen zählen Kuren und Rehas nicht zur Leistungspflicht.4,5 

Aber: Wenn eine Reha deine Arbeitsfähigkeit sichern oder wiederherstellen soll, ist die Rentenversicherung zuständig. Bei Maßnahmen infolge von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheit ist die gesetzliche Unfallversicherung der Ansprechpartner.4,5

Gut zu wissen

Volljährige Patienten müssen bei der medizinischen Rehabilitation und bei Kuren grundsätzlich eine Zuzahlung von zehn Euro pro Tag leisten. Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres werden keine Zuzahlungen erhoben. Es gibt außerdem Belastungsobergrenzen, bei den gesetzlichen Krankenkassen etwa zwei Prozent des Bruttoeinkommens (bei chronisch Kranken ein Prozent). Die Obergrenzen gelten für die Summe aller Zuzahlungskosten in einem Kalenderjahr – also auch die für Medikamente, Heilmittel und Hilfsmittel sowie Fahrkosten.4,5 

Natürlich kannst du eine Reha oder Kur bei Migräne immer auf eigene Kosten machen. Auch hier solltest du vorher mit deinem Arzt darüber sprechen, was möglich und angebracht ist.

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Quellen

1 Reha vs. Kur – die wichtigen Unterschiede. Deutsche Rentenversicherung Nordbayern. Abgerufen unter: https://www.klinikverbund-drv-nordbayern.de/DE/behandlungsangebot/reha_vs_kur/reha_vs_kur.html (Stand: 31.10.2023)
2 Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie. Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. Abgerufen unter: https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/patienteninformationen/netzwerke-der-versorgung/interdisziplinaer-multimodale-schmerztherapie (Stand: 31.10.2023)
3 Der Weg zur Rehabilitation. Therapie bei Migräne und Kopfschmerzen - Berolina Klinik. Abgerufen unter: https://www.klinik-fuer-migraene.de/service-fuer-patienten/weg-zur-reha/ (Stand: 31.10.2023)
4 Reha: Wie Sie eine medizinische Rehabilitation beantragen. Verbraucherzentrale Bundesverband. Abgerufen unter: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/reha-wie-sie-eine-medizinische-rehabilitation-beantragen-35246 (Stand: 31.10.2023)
5 Arbeitskreis Gesundheit e. V.: Der Weg zur Rehabilitation. Download: https://www.arbeitskreis-gesundheit.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/02_reha-beratung/der-weg-zur-rehabilitation/AK_XXXXXX_Ablaufschema_Der_Weg_zur_Reha_2-1_und_Rueckseite.pdf (Stand: 31.10.2023)