CGRP-Antikörper: Spritze zur Migräne-Prophylaxe
Eine Migräne-Attacke kann für Betroffene zur Qual werden: Hämmernde Kopfschmerzen, gepaart mit Übelkeit und Erbrechen, legen oftmals mindestens einen Tag das Leben still. Wenn das mehrmals im Monat vorkommt, wird die Erkrankung zu einer Dauerbelastung. Damit Migräne-Attacken gar nicht erst entstehen, haben Forscher eine gezielte Prophylaxe entwickelt. Wie diese sogenannten CGRP-Antikörper bei Migräne wirken und wie die Spritzen beziehungsweise Pens angewendet werden, erfährst du hier.
Inhalt
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Anwendung einer CGRP-Therapie: Wie funktioniert die Migräne-Spritze?
Eine CGRP-Antikörpertherapie kommt vorrangig für Personen infrage, die regelmäßig unter Migräne leiden. Wollte diese Patientengruppe Migräne vorbeugen, war sie bisher auf Medikamente angewiesen, die ursprünglich zur Behandlung anderer Krankheiten entwickelt wurden. Dazu gehören beispielsweise Betablocker, welche in erster Linie gegen Bluthochdruck zum Einsatz kommen.
Zur Verabreichung der Migräne-Antikörper stehen Spritzen beziehungsweise Pens zur Verfügung.
Gut zu wissen
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Antikörper gegen Migräne nur, wenn andere Behandlungsoptionen ausgeschöpft wurden.
Wie funktionieren Antikörper als Medikamente?
Bei Antikörpern handelt es sich um spezielle Bestandteile des Abwehrsystems. Der Körper bildet die Moleküle, sobald er mit einem fremden Stoff in Kontakt gerät. Das kann zum Beispiel ein Krankheitserreger sein. Der Antikörper weist eine Seite auf, an der er spezifisch an den Fremdstoff binden kann. Dies lässt sich mit einem Schlüssel vergleichen, der nur in sein Schloss passt. Mit seiner anderen Seite verbindet sich der Antikörper mit körpereigenen Zellen und macht so den Eindringling unschädlich.
Die Eigenschaft, dass Antikörper sich gezielt gegen einen bestimmten Stoff richten, machen sich Wissenschaftler zunutze. Dafür stellen sie im Labor sogenannte monoklonale Antikörper her, die absolut identisch sind und an eine bestimmte Stelle eines gewünschten Eiweißes binden. So entstehen Impfstoffe oder ein Medikament, das in einen Signalweg einer Krankheit eingreift und damit beispielsweise verhindern kann, dass eine Attacke entsteht. Letzteres ist bei den neuen Medikamenten gegen Migräne der Fall.
CGRP-Antikörper und ihre Wirkung bei Migräne
CGRP ist die Abkürzung für Calcitonin Gene-Related Peptide. Dabei handelt es sich um einen Eiweißstoff (Protein), der aus Nervenzellen freigesetzt wird und der eine zentrale Rolle bei Migräne spielt. Während einer Attacke konnten bei Personen mit Migräne erhöhte CGRP-Werte nachgewiesen werden.1 Versuche haben zudem sogar gezeigt, dass eine CGRP-Infusion bei Migräne-Patienten zu migräneartigen Kopfschmerzen führt.2
CGRP wirkt gefäßerweiternd und ist an der Entzündungsreaktion bei Migräne beteiligt. Dafür bindet das Protein an den CGRP-Rezeptor.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wo die Antikörpertherapie gegen Migräne ansetzt:
- Die Antikörper sind entweder direkt gegen CGRP gerichtet und machen es somit unschädlich oder
- sie blockieren den CGRP-Rezeptor, sodass CGRP selbst seinen Effekt nicht mehr ausüben kann.
In beiden Fällen wird der Signalweg der Migräne unterbrochen.
Fazit zur Migräne-Spritze
Die Medikamente gegen Migräne bergen große Hoffnungen für viele Patienten, die schon seit langer Zeit mit schweren Attacken leben müssen, wie zum Beispiel bei chronischer oder episodischer Migräne. Denn auch wenn Medikamente wie Triptane gut gegen Migräne eingesetzt werden können, eine gezielte Prophylaxe der Erkrankung war bisher kaum möglich.
Die Studien zu CGRP-Antikörpern gegen Migräne fallen positiv aus – sowohl die Wirksamkeit als auch eine gute Verträglichkeit konnte gezeigt werden. Als Nebenwirkungen beschreiben Ärzte u.a. Rötungen an der Einstichstelle, Übelkeit, Verstopfung oder Schwindel.
Jedoch gibt es auch Patienten, bei denen die Migräne-Spritze wirkungslos bleibt. Die neuen Therapieansätze stellen für viele Patienten dennoch einen Lichtblick dar.
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Besondere Migräne-Formen
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Quellen
1Totzeck, A./Diener, D.: „Migräne.“ In: Kopfschmerzen. Pathophysiologie – Klinik – Diagnostik – Therapie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG 2016. S. 71.
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